Als mein Vater vor 40 Jahren zu mir sagte: „Du kannst entweder ins Büro gehen oder Goldschmiedin lernen“ und ich mich fürs Goldschmieden entschied, hätte ich nicht gedacht, dass aus dieser pragmatischen Entscheidung heraus die Berufung meines Lebens werden würde. Allerdings entschloss ich mich erst nach 11 Jahren Produktion in einer Schmuckfabrik, die zum damaligen Zeitpunkt ortsansässige Fachschule für Schmuck- und Edelsteingestaltung zu besuchen und meine Meisterprüfung abzulegen. Dort eröffnete sich mir die Welt der Edelsteine und das Universum der Schmuckgestaltung.

Seitdem ist viel Zeit vergangen und noch immer fasziniert mich die Vielfältigkeit dieses Berufes. Grenzenlose Kreativität, anspruchsvolles Handwerk, spannender Kundenkontakt, Einkauf und Verkauf, Marketing...

Das Schönste ist allerdings, wenn mir glückliche und zufriedene Kunden gegenüberstehen und ihre Begeisterung für ein ganz besonderes Schmuckstück mit mir teilen.

Der Fortbestand des traditionellen Handwerks liegt mir sehr am Herzen und aus diesem Grund engagiere ich mich bei den „Offenen Werkstätten“ und auch beim Edelsteinschleifer- und Goldschmiedemarkt. Diese Veranstaltungen sind enorm wichtig für unsere Branche und auch für unsere schöne Stadt.

Passend zum Thema „Steine“ ist einer meiner Lieblings-Ausflugsziele die Fondation Kubach Wilmsen in Bad-Münster. Imposante Skulpturen aus Marmor und Granit verteilen sich auf einem schön gestalteten Gelände, das zu einem kurzweiligen Spaziergang einlädt. Der Rundgang durch das traditionelle Gebäude mit japanischer Architektur, versetzt mich immer wieder in meditative Stimmung. Eingebettet in eine fantastische Landschaft mit Blick auf den Rothenfels und die Ebernburg, ist dieser Ort wirklich sehenswert.

Einer der mystischsten Plätze im EdelSteinLand ist für mich der Hexentanzplatz in unmittelbarer Nähe der Wildenburg. Dort sollen sich der Sage nach die Hexen an Walpurgisnacht zum wilden Tanz ums Feuer getroffen haben. Von dort aus kann man auf einem Teil des keltischen Walls, der sogenannten Mörschieder Burr, viele Wanderwege, tolle Ausblicke und pure Natur genießen. Das ist für mich der Inbegriff von Heimat.