Jean Collin - Messer-Schmied in alter Tradition

Meine Schmiede in Herrstein und meine Aktivitäten stehen zu einem Teil in der langen Tradition der kleinen Schmiedewerkstätten, wie es sie früher nicht nur auf dem Lande, sondern durchaus auch im Umland der Städte gab. Allerdings hat sich der Bedarf der Menschen verändert, was früher an Aufträgen aus Landwirtschaft, Handwerk und Haushalten kam und einen traditionellen Schmied gut ernähren konnte, gibt es heute im Maschinenzeitalter natürlich nicht mehr.

In der regionalen Tradition liege ich aber auch, wenn man weiß, dass es um 1700 zwischen Herrstein und Rhaunen zahlreiche Messerschmieden gab. Das kann von den vielen Wasserläufen begünstigt worden sein, die damals zum Antrieb der (wenigen) Maschinen (Blasebälge und Hammerwerke) dienten.

Einen Bedarf an guten Messern und Schneidwerkzeugen gibt es auch heute noch, vor allem im Bereich der Küche und Kochkunst, der Waldarbeit und der Gärtnerei, der Jagd und des Fischfangs, bei Outdoor-Aktivitäten, bei vielen traditonellen Handwerken, bei Restauratoren und im Sport. Da ich als Experimentalarchäologe mit der langen Geschichte des Eisens vertraut bin, gehören Museen, Sammler, Reenactment-Begeisterte und Living-History-Fans ebenfalls zu meinem Kundenkreis.

Ich wünsche mir, dass meine Messer und Werkzeuge benutzt, aber auch geschätzt und gepflegt werden und ich möchte, dass sie wegen ihrer Qualität und Funktion weitergegeben werden und nicht auf dem Müll landen. Die Herstellung von hochwertigen und funktionalen Messern und Werkzeugen ist an sich nicht so schwierig, aber sie braucht Erfahrung, gutes Material, gutes Werkzeug und die richtigen Bedingungen bei der Herstellung. Die Zeitkomponente ist für mich gegenüber dem Ziel, gute Qualität zu schaffen, sekundär.

Meine Philosophie ist, der hohen Handwerkskunst unserer Vorfahren nachzugehen und wesentliche Schritte in der Herstellung wie früher sorgfältig von Hand zu machen. Dabei leiten mich Grundsätze wie sie in neuerer Zeit die Arts&Crafts-Bewegung in England sowie die MINGEI-Kultur in Japan wieder formuliert haben: Werkzeuge und andere Gegenstände des Alltags in einer Harmonie von Funktion, Gestaltung und Material herzustellen.

Dabei ist keineswegs mein Ziel, die Zeit anzuhalten oder gar zurück zu gehen, sondern zu schauen, was wir an den guten Dingen der Verganheit heute noch wiederfinden können, um die Gegenwart ein wenig reicher, individueller und interessanter zu machen. Dieses Konzept versuche ich in meinen Kursen und Seminaren weiterzugeben und dabei Menschen zu finden, die sich damit identifizieren können.

Persönlich kennernlernen kann man mich und meine Arbeit auch bei meinen Schmiedevorführungen im Rahmen der Fackelführungen durch den historischen Ortskern Herrsteins.

Ich mag die Natur im Hunsrück im Wechsel der Jahreszeiten und vor allem mag ich die Ruhe dort. Kleine, verschlungene Pfade und die vielerorts raue Schönheit liebe ich besonders, ob ich nun wandere oder mit dem Mountain-Bike unterwegs bin. An interessanten Begegnungen mit Tieren und Pflanzen kann ich mich erfreuen - erst kürzlich ist mir ein großes Rudel Hirsche begegnet, was ein sehr eindrucksvolles Erlebnis war. Besonders gerne bin ich auf den so liebevoll ausgewählten Wegen der Traumschleifen Saar-Hunsrück unterwegs.

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